Die gemeinsame Wohnung: Pro und Kontra zusammenziehen

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Früher oder später trifft sie jedes Paar, die Frage nach der gemeinsamen Wohnung – außer natürlich die Beziehung geht vorher in die Brüche. Wann die Frage nach dem Zusammenziehen gestellt wird, ist von Paar zu Paar verschieden, aber es gibt ein paar Argumente dafür und dagegen, die wohl als recht allgemeingültig betrachtet werden können. Solltet Ihr als Paar oder Du als Teil davon gerade vor der Frage des Zusammenziehens stehen, dann bekommt Ihr hier ein paar Tipps, die Euch hoffentlich bei der Entscheidungsfindung weiterhelfen werden.

Vorteile des Zusammenziehens: Praktische und emotionale Aspekte

Zuerst einmal zu den Vorteilen des Zusammenziehens. Hier gibt es vor allem zwei wesentliche Bereiche, denen alle Argumente für die gemeinsame Wohnung zugeordnet werden können. Zum einen sind das die praktischen Argumente und zum anderen natürlich die emotionalen bzw. beziehungstechnischen Gründe. Und genau da soll der Blick nun als erstes hingehen, zu den emotionalen Argumenten, die für das Zusammenziehen sprechen.

Eine gemeinsame Wohnung stärkt die Beziehung

Hat man als Paar zwei verschiedene Wohnungen, dann bekommt man vom Partner immer nur einen Teil seines Lebens und damit auch seines Alltags mit. Ihr macht ein Treffen aus oder besucht Euch spontan, seht Euch aber nicht regelmäßig. Das wird anders, wenn Du mit Deinem Partner in eine gemeinsame Wohnung ziehst. Zieht Ihr zusammen, dann könnt Ihr Euren gesamten Alltag miteinander teilen und habt die Chance voll und ganz einzutauchen in die Welt des anderen. So lernt Ihr Euch nach und nach immer besser kennen und verstehen. Ihr könnt jeden Tag gemeinsam ins Bett gehen und auch wieder nebeneinander aufwachen. Ihr müsst keine Termine mehr ausmachen, um Euch irgendwo zu treffen, stattdessen habt Ihr nun eine gemeinsame Anlaufstelle, ein gemeinsames Zuhause, ein Stück Heimat nur für Euch als Paar. So werdet Ihr schnell merken, ob Eure Beziehung auch wirklich alltagstauglich ist – auch ein Vorteil des Zusammenziehens.

Und es gibt noch ein Argument, was auf der Beziehungsseite für eine gemeinsame Wohnung spricht. Wenn Du mit Deinem Partner unter einem Dach wohnst, dann bist Du nämlich auch gefordert, Konflikten nicht mehr einfach nur aus dem Weg zu gehen, sondern sie gemeinsam mit Deinem Partner auszutragen und anzugehen. Das mag sich zwar erst einmal etwas anstrengend anhören, kann aber die Beziehung noch mal um einiges vertiefen und stabiler machen auch für die Zukunft.

Finanzielle Vorteile und ein einfacheres Leben im gemeinsamen Haushalt

Doch wie schon erwähnt, gibt es neben den emotionalen Gründen auch noch mehrere praktische Argumente, die für das Zusammenziehen sprechen. Angefangen natürlich bei den finanziellen Vorteilen. Ziehst Du mit Deinem Partner zusammen, dann mag es zwar sein, dass Ihr eine größere Wohnung braucht, aber trotzdem werdet Ihr finanziell einige Kosten sparen im Vergleich zur Aufrechterhaltung zweier Mietwohnungen. Es fällt nur einmal Miete an und auch die Nebenkosten werden bei zwei Personen längst nicht so hoch sein als wenn beide Partner für sich allein zahlen. Vielleicht könnt Ihr sogar ein paar Sachen der doppelten Haushaltsführung wieder verkaufen und bekommt so schon etwas Geld für die gemeinsame Urlaubskasse oder für andere Dinge, die Ihr gemeinsam unternehmen könnt. Doch bei einer gemeinsamen Wohnung lässt sich neben dem Geld auch noch jede Menge Zeit sparen. Putzen, Kochen, Einkaufen, Bügeln – all diese unliebsamen Aufgaben könnt Ihr Euch nun teilen oder vielleicht sogar gemeinsam erledigen. Das spart Zeit und Nerven und vielleicht auch ein wenig Frust. Die Zeit, die Ihr bei der Aufgabenteilung einspart, könnt Ihr dann gut nutzen, um gemeinsam etwas zu unternehmen oder einen Abend nur für Euch zu verbringen. Außerdem macht es oft auch viel mehr Spaß, Dinge wie Putzen oder Kochen gemeinsam zu erledigen. So kann aus der lästigen Aufgabe auch ganz schnell ein schönes Hobby oder zumindest ein angenehmer Zeitvertreib werden.
Gute Gründe, die für das Zusammenziehen sprechen, gibt es also jede Menge, doch wie sieht es aus mit Argumenten, die gegen eine gemeinsame Wohnung sprechen?

Nachteile der gemeinsamen Wohnung

Auch da gibt es einen kleinen Einblick, über den es sich mit Sicherheit lohnt, einmal nachzudenken und gründlich abzuwägen.

Ziehst Du mit Deinem Partner zusammen, dann gewinnst Du nämlich nicht nur etwas, Du wirst auch etwas verlieren – ein Stück Deiner eigenen Freiheit nämlich. Plötzlich ist da ständig jemand da, der Dir reinreden möchte, der manche Dinge vielleicht sogar besser weiß oder der darauf pocht, die Dinge anders zu erledigen wie Du es von Dir selbst gewohnt bist. Wenn Ihr beide recht ähnlich gestrickt seid, dann gibt es wahrscheinlich nicht ganz so viel Diskussionsbedarf als wenn Ihr vom Typ her sehr unterschiedlich seid. Doch Diskussionen und Konfliktpotenzial wird es zumindest hin und wieder trotzdem geben. Plötzlich wird es da vielleicht schon zum Stein des Anstoßes, dass Du es gewohnt bist, zuhause immer im Schlabber Look durch die Wohnung zu spazieren und Deine abgelegten Klamotten in der Wohnung zu verteilen. Oder Du bist es gewohnt, immer bei offenem Fenster und mit Licht einzuschlafen, Dein Partner braucht es aber zum Einschlafen ganz dunkel und ein offenes Fenster kommt für ihn nachts gar nicht in Frage. Solche oder ähnliche Alltagsprobleme werden früher oder später auftreten und dann muss man auch bereit sein, sie auszudiskutieren bzw. einen Kompromiss zu schließen.

Ein weiterer Grund, warum Du es Dir mit dem Zusammenziehen ganz genau überlegen solltest, ist die Tatsache, dass man die gemeinsame Wohnung nicht so schnell wieder rückgängig machen kann. Das heißt also, hast Du Dich entscheiden mit Deinem Partner zusammenzuziehen, dann sollte die Entscheidung im Vorfeld auch gut überlegt sein, denn so schnell wirst Du aus der Nummer dann nicht mehr herauskommen. Außerdem ist es immer bitter, wenn man sich nach einer Weile wieder trennt, weil man einsehen muss, dass es doch noch zu früh war mit dem Zusammenziehen.

Darüber hinaus gibt es aber auch noch einen anderen Punkt, den Du Dir im Vorfeld bewusst machen solltest. Viele Paare berichten nämlich, dass seit der gemeinsamen Wohnung das erotische Prickeln ganz schnell auf der Strecke geblieben ist. Hat man zwei Wohnungen, dann freut man sich meistens aufeinander und das gemeinsame Treffen ist und bleibt etwas Besonderes, vor allem, wenn man als Paar eine Art Fernbeziehung lebt. Mit der gemeinsamen Wohnung allerdings wird das Besondere ganz schnell zum Alltag und das erotische Prickeln des Augenblicks gerät schnell in Vergessenheit. Ebenso sorgt auch die sonst so berühmt, berüchtigte Frage „Zu dir oder zu mir?“ nicht mehr für ein erotisches Prickeln auf beiden Seiten.

Fazit: Zusammenziehen ja, aber nur wenn es gut überlegt ist und es beide wollen

Soweit ein paar Argumente für und auch gegen den Entschluss, als Paar zusammenzuziehen. Letztlich sollte dieser Weg wohl überlegt sein und Ihr solltet es vor allem beide auch wirklich wollen. Denn nur wenn beide Partner davon überzeugt sind, dass die gemeinsame Wohnung gerade dran ist, dann kann das ganze Unternehmen auch gut gehen. Es ist und bleibt in jedem Fall etwas ganz Besonderes, tagtäglich neben dem Menschen aufzuwachen, den man liebt. Außerdem muss man sich manchmal auch erst einmal etwas trauen, um im Nachhinein zu merken, dass es die richtige Entscheidung war und dass die Beziehung dadurch vielleicht sogar an Tiefe gewonnen hat.

 


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Kommentare

  1. Wendt Berti  Februar 27, 2019

    Bin seit 2013 EU-Rentner. Nach total Kehlkopf OP möchte ich gerne mit jemanden zusamenziehen. Ich bin 59 und die Person wird 62. Wir leben jeder in seiner Wohnung. Da ich auf etwas Hilfe angewiesen bin (Schwerbedindert 90%) und die Person ist noch Aufstocker Hartz4 möchte aber mit 63 in Rente. Was müssen wir beachten. LG aus Demmin

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